Nebengelenkstiere
GROSSER AMEISENBÄR
- Verwandtschaft:
Nebengelenktiere - Lateinischer Name:
Myrmecophaga tridactyla - Größe:
100 bis 130 Körperlänge, plus 60 bis 80 cm Schwanz - Gewicht:
30 bis 35 kg - Paarungszeit:
ganzjährig - Trag-Brutzeit:
180 bis 197 Tage - Wurf-Gelege:
1 Jungtier - Geschlechtsreife:
mit 2 Jahren - Lebenserwartung:
über 25 Jahre - Verbreitung:
Südamerika - Lebensweise:
Einzelgänger - Nahrung:
Ameisen, Termiten, Insekten, Würmer, Beeren
Mit dem langgestreckten, schmalen Kopf, dem hohen, runden Rücken und dem langen, buschigen Schwanz ist der dunkel gefärbte Große Ameisenbär unverwechselbar. Der dünne, röhrenförmige Kiefer ist völlig zahnlos und endet in einer kleinen Mundöffnung, die der langen, mit klebrigem Schleim bedeckten Zunge Durchschlupf ermöglicht. Kräftig sind die bis 10 cm langen Krallen der Vorderpfoten, mit denen sich der ausgesprochen friedfertige Ameisenbär sehr gut gegenüber seinen natürlichen Feinden, wie z.B. dem Puma und dem Jaguar, zu verteidigen vermag.
Große Ameisenbären sind bodenbewohnende Einzelgänger, die tagsüber ihre nicht fest umgrenzten Reviere nach Nahrung durchstreifen. Mit der ständig schnüffelnden Nase stöbern Ameisenbären alle am Boden lebenden Kerbtiere auf, die mit der 90 cm langen, in jede Ritze eindringenden Klebzunge aufgefangen werden. Bis 160 mal in der Minute kann die Zunge aus der kleinen Mundöffnung herausgestoßen und wieder eingezogen werden. Die an der Zunge klebende Beute wird beim Einziehen der Zunge an den Hornpapillen des Gaumens abgestreift. Neben allerlei Kerbtieren, Larven und Würmern, bilden Ameisen und Termiten die Hauptnahrung, deren Erdbauten die Ameisenbären mit ihren kräftigen bekrallten Vorderpfoten aufzubrechen vermögen.
Große Ameisenbären werden lediglich in den größeren Zoologischen Gärten der Welt gehalten. Zuchterfolge stellen allerdings auch heute noch eine Seltenheit dar. Ameisenbären können paarweise gehalten werden, obschon sich die Tiere außerhalb der Brunstzeit wenig kontaktfreudig zeigen. Als Futter bietet man ein dickbreiiges Gemisch aus durchgedrehten Fleisch, Hundekuchen, Obst, Gemüse, Joghurt, Honig, Milch und Wasser, dem Vitamin- und Mineralstoffe sowie ein wenig Erde beigemischt werden. Der Bestand in der Wildbahn ist gefährdet, zum Teil durch illegale Bejagung, vor allem jedoch durch die Zerstörung des natürlichen Lebensraumes im Rahmen der fortschreitenden Landkultivierung.
SÜDLICHER TAMANDUA
- Verwandtschaft:
Nebengelenktiere - Lateinischer Name:
Tamandua tetradactyla - Größe:
52 bis 67 cm Körperlänge, plus 40 bis 67 cm Schwanz - Gewicht:
3,5 bis 6,0 kg - Paarungszeit:
ganzjährig - Trag-Brutzeit:
6 Monate - Wurf-Gelege:
1 Jungtier - Geschlechtsreife:
mit 1 Jahr - Lebenserwartung:
über 10 Jahre - Verbreitung:
Südamerika - Lebensweise:
Einzelgänger - Nahrung:
Ameisen, Termiten, Früchte
Mit dem langgestreckten, schmalen Kopf, dem muskulösen Wickelschwanz und den kräftigen Krallen der Vorderpfoten ist der Tamandua als kleiner Bruder des Großen Ameisenbären genauso unverwechselbar. Der dünne, röhrenförmige Kiefer ist völlig zahnlos und endet in einer kleinen Mundöffnung, die der langen, mit klebrigem Schleim bedeckten Zunge Durchschlupf ermöglicht. Kräftig sind die etwa 5 Zentimeter langen Krallen der Vorderpfoten, mit denen sich der sonst weitgehend friedfertige Ameisenbär gegenüber seinen natürlichen Feinden, wie z.B. Großkatzen (Puma, Jaguar) sowie Greifvögeln, zu verteidigen vermag.
Tamanduas sind boden-, vor allem aber baumbewohnende Einzelgänger, die tagsüber ihre nicht fest umgrenzten Reviere nach Nahrung durchstreifen. Mit der ständig schnüffelnden Nase stöbern Ameisenbären vor allem Baumtermiten und -ameisen auf, deren Bauten sie mit ihren Krallen aufzubrechen vermögen.
Anschließend werden die Kerbtiere mit der außerordentlich langen, in jede Ritze eindringenden Klebzunge aufgefangen. Bis 160 mal in der Minute kann die Zunge aus der kleinen Mundöffnung herausgestoßen und wieder eingezogen werden. Die an der Zunge klebende Beute wird beim Einziehen an den Hornpapillen des Gaumens abgestreift. Neben Ameisen und Termiten ernähren sich Tamanduas auch von Früchten.
Tamanduas werden äußerst selten in Zoologischen Gärten gehalten. Zuchterfolge stellten sich in Europa erstmalig im Jahre 1984 ein. Tamanduas können paarweise gehalten werden, obschon sich die Tiere außerhalb der Brunstzeit wenig kontaktfreudig zeigen. Als Futter bietet man ein dickbreiiges Gemisch aus durchgedrehtem Fleisch, Hundekuchen, Obst, Gemüse, Joghurt, Honig, Milch und Wasser, dem Vitamin- und Mineralstoffe sowie ein wenig Erde beigemischt werden. Der Bestand in der Wildbahn ist gefährdet, zum Teil durch illegale Bejagung, vor allem jedoch durch die Zerstörung des natürlichen Lebensraumes im Rahmen der fortschreitenden Landkultivierung.
ZWEIFINGERFAULTIER
- Verwandtschaft:
Zahnarme - Lateinischer Name:
Choloepus didactylus - Größe:
60 bis 85 cm - Gewicht:
5 bis 8 kg - Paarungszeit:
ganzjährig - Trag-Brutzeit:
6 Monate - Wurf-Gelege:
1 Jungtier - Geschlechtsreife:
mit 2 bis 3 Jahren - Lebenserwartung:
bis 35 Jahre - Verbreitung:
nördliche Südamerika - Lebensraum
tropischer Regenwald - Lebensweise:
überwiegend nachtaktive Einzelgänger - Nahrung:
Blätter, Blüten, Früchte
Die fünf in Mittel- und Südamerika beheimateten Faultierarten zählen zu den ungewöhnlichsten Säugetieren. Aufgrund ihres runden, abgeflachten Gesichtes wurden Faultiere ursprünglich in die Verwandtschaft der Affen gestellt, bevor sie schließlich einer eigenen Ordnung zugeteilt wurden.
Namensgebend für die Faultiere ist ihre Bedächtigkeit mit ihren zeitlupenhaften Bewegungen. Zudem schlafen Faultiere bis zu 15 Stunden am Tag.
Einzigartige anatomische Besonderheiten ermöglichen den Faultieren eine derart träge Lebensweise. Mit ihren langen, schmalen, zu Greifhaken umfunktionierten Händen und Füßen, die in langen Sichelkrallen enden, können sich Faultiere mühelos im Geäst der Bäume festhalten.
Hierbei hängen sie – einmalig im Tierreich – mit dem Bauch nach oben und dem Rücken nach unten. Auf diese Weise wächst den Faultieren ihre Blätternahrung nahezu direkt in den Mund. Aufgrund ihres durch Algen grünlich schimmernden Fellkleides können sich Faultiere in dieser Form gut getarnt vor Raubfeinden ihrer täglichen Nahrungssuche widmen. Regenwasser fließt dabei problemlos von den Tieren ab, denn der Scheitel des Haarkleides verläuft, anders als bei den übrigen Säugetieren, nicht entlang der Wirbelsäule, sondern auf der Mittellinie von Brust und Bauch.