Fische
AUSTRALISCHER LUNGENFISCH
- Verwandtschaft:
Lungenfische - Lateinischer Name:
Neoceratodus forsteri - Größe:
bis 175 cm - Lebenserwartung:
über 30 Jahre - Verbreitung:
Ostaustralien - Lebensweise:
bodenbewohnend - Nahrung:
Fische, Insektenlarven, Schnecken, Krebse, Würmer
Australische Lungenfische haben einen lang gestreckten Körper mit einem breiten Flossensaum am Schwanz sowie riesigen Brustflossen, mit denen sie auf dem Bodengrund der Gewässer laufen können. Auffällig sind die sehr großen Schuppen. Die Körperfärbung ist einheitlich blaugrau bis braun. Im Gegensatz zu den auch in Afrika und Südamerika beheimateten Arten der Lungenfische, deren Körperform an die eines Molches erinnert, haben Australische Lungenfische eine typische fischähnliche Gestalt.
Die heutigen Lungenfische sind die letzten Vertreter einer alten Fischgruppe, die vor Millionen von Jahren ihre Blütezeit hatte. Der Name Lungenfisch deutet auf das auffälligste Merkmal der Lungenfische hin – im Gegensatz zu allen anderen Fischen haben Lungenfische, neben den typischen Kiemen, zusätzliche Luftatmungsorgane ausgebildet, die den Lungen höher entwickelter Wirbeltiere entsprechen. Während die Kiemen eine Atmung unter Wasser ermöglichen, bieten die Lungen die Möglichkeit, an der Wasseroberfläche Luft zu holen. Dieses ist von besonderer Bedeutung während der Trockenzeit, wenn Lungenfische in ausgetrockneten Flussläufen überleben müssen und auf Luftatmung angewiesen sind.
Lungenfische haben eine sehr träge Lebensweise. Sie bewohnen stehende oder langsam fließende Gewässer, die häufig in der Trockenzeit austrocknen. Dann überdauern die Lungenfische im Schlamm oder in verbliebenen Pfützen und nutzen ihre Lungenatmung. Zumeist regungslos lauernd, dienen den Lungenfischen eher schlecht bewegliche Grundfische und andere sich langsam bewegende Tiere als Nahrung.
Zur Fortpflanzung suchen Australische Lungenfische gewöhnlich flache Schlammzonen auf, in denen sie ablaichen. Die schlüpfenden Jungfische sind anfänglich auf Luftatmung angewiesen. Erst nach wenigen Wochen entwickelt sich zusätzlich die Kiemenatmung.
In den Aquarien der Zoologischen Gärten werden Australische Lungenfische eher selten gehalten. Becken mit einer nachempfundenen Flusslandschaft bieten einen geeigneten Lebensraum. Da Lungenfische durchaus bissig sein können empfiehlt sich nur die Vergesellschaftung gleich großer Tiere.
NETZMURÄNE
- Verwandtschaft:
Aalfische - Lateinischer Name:
Gymnothorax favagineus - Größe:
2-3 m Länge - Gewicht:
20-30 kg - Wurf-Gelege:
200.000 Eier - Verbreitung:
Rotes Meer, Südpazifik - Lebensraum
Felsriffe, Korallenriffe - Lebensweise:
Einzelgänger - Nahrung:
Kleine Fische
Die Netzmuräne ist ein Bewohner tropischer Korallenriffe. Auf der Suche nach Beute ist ihr langer, schlangenartiger Körper vor Vorteil, mit dem sie sich beim Verfolgen kleiner Fische auch durch die schmalsten Spalten winden kann.
Die Netzmuräne ist ein auffälliger Vertreter der Muränen. Ihr Körper ist dunkel und mit einem feinen, wabenartigen gelben Netz überzogen. Manche der Netzmuränen können auch gänzlich schwarz auftreten. Dabei ist ihre Haut nicht mit Schuppen bedeckt, sondern nackt und wird durch eine dicke Schleimschicht geschützt. Die Jungtiere dieser Fische sind deutlich gröber gemustert als die Alttiere, mit großen dunklen Flecken. Sie wurden daher lange Zeit als eigene Art angesehen: die kleine Netzmuräne. Allen Muränen gemeinsam ist, dass sie 4 Nasenlöcher besitzen, womit man sie gut von anderen Aalen unterscheiden kann.
Über die Fortpflanzung der Netzmuränen ist nur sehr wenig bekannt. Doch hat man beobachtet, dass sie sich während der Balz mit ihren Körpern umeinander wickeln und drohend die Mäuler aufreißen.
Wie bei allen Muränen, enthält das Blut der Netzmuräne Gift, welches nur durch hohe Temperaturen zerstört werden kann. Sie wird vom Menschen zum Verzehr genutzt, wird häufig aber für die Aquaristik gefangen, da sie auf Grund ihrer Zeichnung ein sehr begehrter Schaufisch ist. Daher ist die Netzmuräne in Zoos häufig anzutreffen. Über den Wildbestand ist wenig bekannt, dennoch wird vermutet, dass auch diese Fischart unter der Zerstörung der Korallenriffe durch Klimaveränderungen und Überfischung leidet.
PALETTEN-DOKTORFISCH
- Verwandtschaft:
Doktorfische - Lateinischer Name:
Paracanthurus hepatus - Größe:
bis 30 cm - Geschlechtsreife:
nach 2 Jahren - Lebenserwartung:
bis 20 Jahre - Verbreitung:
Indopazifik - Lebensraum
zwischen Korallenzweigen und in Felsspalten - Nahrung:
Zooplankton, Algen
Der Paletten-Doktorfisch ist einer der bekanntesten Vertreter der etwa 130 verschiedenen Doktorfischarten. Wie die meisten Doktorfische hat der Paletten-Doktorfisch eine schmale, hochrückige Gestalt mit einem kleinen endständigen Maul. Die Schuppen sind klein und die Rückenflosse ist langgestreckt und hartstralig. Die Farbe des Paletten-Doktorfisches ist ein leuchtendes dunkelblau mit schwarzen Schattierungen und einem auffälligen gelben Schwanz. Zur Balzzeit zeigen sich Farbunterschiede zwischen den Geschlechtern, die ansonsten gleich gefärbt sind. Die Männchen sind gewöhnlich etwas größer als die Weibchen.
Der Name Doktorfisch bezieht sich auf einen charakteristischen skalpellartigen Dorn, den diese Fische an beiden Seiten des Schwanzstiels tragen. Dieser messerscharfe, aufrichtbare Dorn dient der Feindabwehr, Angreifer können damit aufgeschlitzt werden. Auch für den Aquarienhalter gilt es, sich vor diesen Dornen zu hüten.
Erwachsene Paletten-Doktorfische sind zumeist Einzelgänger, die zwischen Korallen oder im offenen Wasser nach Plankton jagen. Jungfische hingegen leben in kleinen Gruppen, die zwischen den Korallenästen Unterschlupf finden.
Auffällig sind die schuppenlosen, runden, durchsichtigen Larven der Doktorfische. Mit ihren stark verlängerten Rücken- und Afterflossen und ihren auffälligen stachelartigen Bauchflossen wurden sie früher als eigene Art gedeutet. Nach langer Entwicklung sind die Doktorfische mit zwei Jahren ausgewachsen.
Paletten-Doktorfische werden aufgrund ihrer Farbenpracht gerne in Aquarien gehalten, wo sie sauberes Wasser mit einer geringen Strömung und sehr viel Licht benötigen. Über die Zucht dieser Art ist bislang noch recht wenig bekannt. In der Natur sind Paletten-Doktorfische in ihrem weiten Verbreitungsgebiet noch recht zahlreich vertreten, auch wenn die Bestände gebietsweise aufgrund von übermäßiger Fischerei rückläufig sind.
SCHWARZER PACU
- Verwandtschaft:
Sägesalmler - Lateinischer Name:
Colossoma macropomum - Größe:
bis 60 cm - Wurf-Gelege:
300 bis 400 Eier - Lebenserwartung:
über 20 Jahre - Lebensweise:
Schwarmfisch - Nahrung:
Pflanzen
Als typische Vertreter der Sägesalmler haben Pacus einen relativ hochrückigen, seitlich stark zusammengedrückten Körper. Auffälligstes Erkennungsmerkmal der Art ist die enorme Körpergröße – Pacus können eine Länge von 60 cm erreichen. Alttiere sind einheitlich braun oder schwarz gefärbt. Lediglich zur Laichzeit zeigen sich einige rotbraune Flecken am Körper der männlichen Tiere. Außerhalb der Laichzeit kann man die Geschlechter an der Form der Afterflosse unterscheiden, die bei den Männchen zweilappig erscheint, bei den Weibchen hingegen sichelförmig ausgezogen ist. Auffällig groß ist die Rückenflosse der Pacus.
Pacus sind friedliebende Schwarmfische der Amazonasgewässer und sind nahe mit den Piranhas verwandt. Im Gegensatz zu den Piranhas sind Pacus jedoch reine Pflanzenfresser. Sie ernähren sich von nahezu allen Wasserpflanzen, die sich ihnen bieten.
Zur Laichzeit wandern die Pacus bis in die Oberläufe der großen Flüsse, wo sie in ruhigen Buchten kleiner Nebenflüsse oder Bäche laichen. Die Jungfische haben anfänglich eine braune Fleckenzeichnung, die als Tarnung im trüben Wasser der Flußläufe dient.
Aufgrund ihrer Größe und des schmackhaften Fleisches gelten Pacus als beliebte Speisefische, die vielerorts von den Einheimischen erbeutet werden und auch häufig in Speiserestaurants angeboten werden. Dennoch gelten die Bestände der Pacus im Freiland nicht als bedroht. In den Aquarien der Zoologischen Gärten werden Pacus gerne in großen Schauaquarien gehalten, häufig gemeinsam mit anderen Fischarten. Aufgrund ihrer Vorliebe für pflanzliche Nahrung muß auf eine Dekoration des Beckens mit Pflanzen verzichtet werden. Statt dessen wählt man Steine, Wurzeln oder Baumrinde. Als Futter bietet man Salat, Spinat oder Früchte.