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Bei den Schwarzschwanz-Seidenäffchen wurde ein Jungtier geboren

Der Babyboom im Zoo Duisburg hält an. Dahomey-Zwergrinder, Kalifornische Seelöwen, Zebramangusten und auch die Rötelpelikane haben derzeit Nachwuchs. Nun freut sich das Zoo-Team über einen jungen Schwarzschwanz-Seidenaffen. Die ganze Familie kümmert sich rührend.

Gut versteckt auf dem Rücken von Weibchen Serra wird der kleine Schwarzschwanz-Seidenaffe umher getragen. Dabei ist die Aufzucht des nur etwa mausgroßen Jungtieres nicht nur Aufgabe der Mutter. Auch Vater Melvin kümmert sich rührend um den Winzling. Für die Tierpfleger keine große Überraschung, denn Vaterqualitäten hat Melvin bereits bei dem zuletzt geborenen Jungtier gezeigt – und macht es auch dieses Mal „super“, wie die Tierpfleger berichten: „Wir konnten schon beobachten, dass auch Melvin das Kleine trägt. Beim Fressen schirmt er seine Familie ab und hat immer ein wachsames Auge. Einfach perfekt“. Für das Zuchtpaar ist es mit Nachwuchs Nummer zwei also fast schon Routine.

In Sachen Arterhalt weiß Johannes Pfleiderer, zoologischer Leiter in Duisburg, um die Besonderheit des erneuten Zuchterfolges: „Diese Tierart wird derzeit in Europa nur in Duisburg und Magdeburg sowie in einigen britischen Tiergärten gehalten. Jede Nachzucht ist für den Aufbau einer stabilen Reservepopulation unter geschützten Bedingungen enorm wertvoll“. Denn wie viele andere Tierarten, leiden auch die Schwarzschwanz-Seidenaffen unter dem stetigen Verlust ihres Lebensraumes in Südamerika. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Art im Grenzgebiet von Brasilien und Bolivien ist einer der Orte der anhaltenden Brände in Südamerika.

In Duisburgs Tropenhalle Rio Negro droht der Affenfamilie keine Gefahr. Den rund 1.000 m² großen Regenwald teilen sie sich mit zahlreichen anderen, seltenen Tierarten. Goldene Löwenäffchen, Rote Sumpfspringaffen, Kleine Ameisenbären und Zweifinger-Faultiere zählen ebenso zu ihren Mitbewohnern, wie die stark gefährdeten Salvadori-Weißohrsittiche, die gefährdeten Montserrat-Trupiale und Gelbschulteramazonen oder die bereits im Freiland ausgestorbene Socorrotaube. Nicht zu vergessen „Baby“, der letzte Amazonas-Flussdelfin in einem Zoologischen Garten außerhalb Südamerikas.

Als Vorsichtsmaßnahme aufgrund der Corona-Pandemie ist die Tropenhalle Rio Negro derzeit für die Besucher geschlossen. Denn die kleinen Primaten können sich weitestgehend ohne Barriere uneingeschränkt zwischen den Besuchern bewegen. Daher kann die Aufzucht des Jungtieres im Familienverband derzeit leider nicht beobachtet werden.

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