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Zoo Duisburg: Mini-Antilope braucht Starthilfe von Tierärztinnen

Zootierärztinnen umsorgten den Nachwuchs in den ersten Lebenswochen besonders intensiv. Mit Erfolg: Das kleine Weibchen ist vollständig genesen.

Im Zoo Duisburg hat eine besonders kleine Tierart Nachwuchs bekommen: Schon Ende April ist ein junges Kirk Dik-Dik geboren worden. Bereits kurz nach der Geburt unterstützten die Veterinärinnen am Kaiserberg den Winzling, denn der Nachwuchs hatte sich an den Hinterbeinen verletzt, was seine Bewegungen anfänglich einschränkte. Die Behandlung hat der tierische Patient gut überstanden.

Neugierig erkundet Kirk Dik-Dik ‚Imara‘ die Umgebung, streift durchs hohe Gras und nimmt Kontakt zu den Artgenossen auf. Ihr Name bedeutet so viel wie ‚Die Willensstarke‘ und stammt aus der afrikanische Sprache Suaheli. Von ihren anfänglichen orthopädischen Problemen ist heute nichts mehr zu erkennen. „Das kleine Weibchen hat sich prächtig entwickelt, wir sind begeistert von den Fortschritten, die sie macht“, freut sich Dr. Kerstin Ternes. Kurz nach der Geburt ist das Jungtier recht wahrscheinlich mit den Hinterbeinen ausgegrätscht. Dr. Ternes erklärt: „Imara hatte also Mühe, die Beinchen beisammenzuhalten. Dieses Problem haben wir mit einem Fixiertape gelöst“, erklärt Dr. Ternes. Außerdem musste das Fußgelenk gestützt werden, denn das kleine Weibchen hatte zusätzlich Schwierigkeiten mit einem Hinterbein gerade aufzutreten. Dazu legten die behandelnden Zootierärztinnen gemeinsam mit den betreuenden Tierpflegerinnen und Tierpflegern mehrfach stützende Verbände an, was bei den grazilen Beinchen der Kirk Dik-Diks eine Herausforderung ist. „Im Regelfall arbeiten wir mit Wildtieren, die Verbände nicht akzeptieren. Deswegen mussten die Bandagen so gewickelt werden, dass der Patient diese nicht selbst entfernen kann“, erklärt Dr. Kerstin Ternes.

Kirk Dik-Diks leben vor allem in den Steppen Ostafrikas, aber auch im Westen von Namibia und Angola kommt diese Art der Windspielantilope vor. Mit einer Größe von nur 30 Zentimetern zählen sie zu den kleinsten Antilopen der Welt. Charakteristisch für die graubraunen Tiere sind ihre auffälligen weißen Augenringe und der markante Haarschopf, welcher bei Erregung aufgestellt werden kann. Die Geschlechter können bei den kleinen Antilopen gut auseinandergehalten werden, denn nur die Männchen bilden ab dem zweiten bis dritten Lebensmonat kleine, bis zu zwölf Zentimeter lange Hörner aus. Im ursprünglichen Verbreitungsgebiet sind die Tiere aufgrund illegaler Bejagung gebietsweise bedroht, da ihr Fell, als sogenanntes Gazellenleder vermarktet, für die Herstellung von Handschuhen benutzt wird.

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