Koalajungtier bekommt seinen Namen
‚Kamaroo‘ leitet sich aus der aus der Sprache der australischen Ureinwohner ab. Tierpfleger geben Einblick in die Entwicklung des jungen Männchens.
Rund 11 Monate ist der jüngste Koala im Zoo Duisburg mittlerweile alt, knabbert Eukalyptus und turnt zunehmend selbstständig durchs Geäst. Dabei löst sich das kleine Männchen immer häufiger von Mutter Gooni und geht seine eigenen Wege.
„Der kleine Mann wächst und gedeiht“, freut sich Revierleiter Florian Thaller, der auch den Namen seines Schützlings verkündet. ‚Kamaroo‘ (*26.07.2022) leitet sich aus der Sprache der australischen Ureinwohner ab und bedeutet übersetzt so viel wie ‚Onkel‘. Als zurückhaltende Persönlichkeit beschreibt der Tierpfleger das Beuteltier – Charaktereigenschaften, die auch Vater Tinaroo zeigt. Die Beiden ähneln sich somit nicht nur im Klang ihrer Namen, sondern haben auch große Ähnlichkeiten im Charakter.
Wie alle Koalas am Kaiserberg geht auch der junge ‚Kamaroo‘ mindestens zwei Mal in der Woche auf die Waage. „Das regelmäßige Wiegen ist Teil der Gesundheitsvorsorge“, erklärt Florian Thaller. Denn über das Gewicht lassen sich entscheidende Rückschlüsse ziehen. „Kamaroo befindet sich im Wachstum, deswegen muss das Gewicht natürlich stetig ansteigen. Verändert sich die Wachstumskurve, so schauen wir noch genauer hin“. Den Gang auf die Waage meistert das kleine Beuteltier mittlerweile mit viel Routine. „Anfangs ist es natürlich eine ungewohnte Situation, aber mit viel Ruhe funktioniert das Wiegen schon nach kurzer Zeit problemlos und ist für die Tiere ein gewohnter Vorgang“.
Mit der Entwicklung von Kamaroo ist das Pfleger-Team sehr zufrieden. „Das Jungtier geht zunehmend seine eigenen Wege, der Abnablungsprozess von Mutter Gooni hat eingesetzt. Das ist mit einem Alter von rund einem Jahr auch zu erwarten und völlig natürlich“, erklärt Florian Thaller. Auch der Speiseplan des kleinen Beuteltieres hat sich in den vergangenen Wochen verändert. Mittlerweile trinkt der Nachwuchs immer seltener Milch und ernährt sich überwiegend von Eukalyptusblättern – der einzigen Nahrung der Koalas. Rund 300 Gramm frisches Laub verspeist Kamaroo derzeit täglich - Tendenz steigend.
Koalas werden auf der sogenannten Roten Liste geführt und zählen zu den gefährdeten Tierarten. Lebensraumverlust und verheerende Waldbrände setzen dem Bestand in Australien zu. In Duisburg leben die sympathischen Beuteltiere bereits seit 1994. Über 40 kleine Koalas erblickten im Koalahaus im Laufe der Jahre das Licht der Welt. Die Erfolgte sind mit ein Grund dafür, dass sich der Zoo Duisburg europaweit als Zucht- und Kompetenzzentrum einen Namen machte.
Besuchertipp:
Jeden Mittwoch und Sonntag werden die Koalas im Zoo Duisburg öffentlich gewogen. Ab 11 Uhr können die Gäste am Kaiserberg dem Ereignis beiwohnen. Im Rahmen des Wiegens berichten die Experten allerhand wissenswertes über die Pflege und Haltung der sympathischen Beuteltiere, erzählen von den Eigenheiten ihrer Schützlinge und den Herausforderungen der Aufzucht von Jungtieren.