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Beutelglück im Doppelpack: Gleich zwei Koalas wachsen derzeit in den Beuteln ihrer Mütter heran

Dass es nun gleich zweimal mit Nachwuchs geklappt hat, ist nicht selbstverständlich, denn für die Nachzucht der Beuteltiere braucht es auch Fingerspitzengefühl.

Nicht größer als ein Gummibärchen waren die zwei kleinen Koalas, als sie vor über drei Monaten geboren wurden. Seitdem wuchs der Nachwuchs in den schützenden Beuteln der Mütter heran. Nun schaute von einem der Mini-Koalas erstmals ein Ärmchen heraus.

Irwin und Eora – sie sind das Traumpaar im Koalahaus. Der gebürtige Australier und die charmante Französin haben in den vergangenen Jahren bereits fünf Mal für flauschigen Nachwuchs in Duisburg gesorgt. Zwischen den Beiden hat es nun wieder gefunkt: Bereits seit rund 100 Tagen wächst in Eoras Beutel ein kleiner Koala heran. Und es gibt weitere schöne Nachrichten aus dem Koalahaus. Auch Gooni ist Mutter geworden. „Dass es bei Gooni nun erstmals mit Nachwuchs geklappt hat, freut uns natürlich besonders“, so Tierpfleger Mario Chindemi. Erst im Februar holte der Koalakenner Goonis neuen Partner Tinaroo persönlich in Leipzig ab. Nach einer kurzen Eingewöhnung lernte dieser seine Partnerin kennen – mit Erfolg. Der Revierleiter plaudert mit einem Schmunzeln aus dem Nähkästchen: „Das erste Zusammentreffen der Zwei war ruppig, was für Koalas aber völlig normal ist. Sie sind nicht wirklich romantisch veranlagt“.

Daher ist beim Zusammenführen der Tiere Fingerspitzengefühl gefragt. „Das Zeitfenster, in dem wir die Tiere zusammenlassen können, ist recht kurz. Teilweise akzeptiert das Weibchen ihren Partner nur wenige Stunden – diesen Moment müssen wir am Verhalten der Tiere erkennen“, berichtet Chindemi von den Herausforderungen. Wird der entscheidende Zeitpunkt verpasst, wird es ungemütlich. Dann mutieren die sonst so träge und kuschelig wirkenden Beuteltiere zu wahren Kratzbürsten. Der ungebetene Herrenbesuch wird mit lauten Schreien vor einem Annäherungsversuch gewarnt. Bleibt die Warnung ungehört, macht das Koalamännchen im Zweifelsfall auch Bekanntschaft mit Krallen und Zähnen der Weibchen.

Bei Eora und Irwin sowie Gooni und Tinaroo hat alles gepasst. Nach rund 34 Tagen Schwangerschaft wurde jeweils ein winziges, gummibärchengroßes Jungtier geboren. Dann hieß es abwarten. „Nach etwa 140 Tagen schauen mal die Ärmchen und Beinchen heraus, ab Tag 160 auch der Kopf – an diesem Punkt sind wir zumindest bei dem etwas älteren Jungtier von Gooni nun“, weiß Chindemi.

Seit 1994 beheimatet der Zoo Duisburg die grauen Beuteltiere. Europaweit gilt der Zoo heute als Zucht- und Kompetenzzentrum, zog bereits über 30 Koalas erfolgreich auf und führt das Europäische Erhaltungszuchtprogramm für die bedrohte Art. Dennoch ist jede Geburt ein ganz besonderer Moment.  

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