Praxisnahe Ausbildung: Zoo-Azubis planen Plantage für Laub
Neben 65 Obstbäumen pflanzen die Auszubildenden verschiedene weitere Gehölze. Das Laub dient künftig der Tierernährung.
Im Zoo Duisburg entsteht eine Plantage für Bäume und Sträucher. Hinter dem Wirtschaftshof wachsen schon bald Apfel-, Birnen- und Kirschbäume. Um die Tiere zu füttern, werden die Mitarbeitenden des Zoos vorrangig aber nicht die Früchte ernten – sondern das Laub. Die Tierpfleger-Azubis haben das Projekt im Rahmen ihrer innerbetrieblichen Ausbildung gestellt bekommen. Nun beginnt die Umsetzung.
„Für uns Azubis war das ein spannendes, aber auch herausforderndes Projekt“, erzählt Jesse Könnecke (23), angehender Tierpfleger im dritten Lehrjahr des Zoo Duisburg. Im Rahmen der innerbetrieblichen Ausbildung ist den Azubis eine ganz besondere Aufgabe gestellt worden – die Planung einer Laubplantage. Zwei Wochen lang beschäftigten sich Lucie, Jesse, Ida und Laura immer wieder mit dem Projekt. Es galt geeignete Futterpflanzen für den Anbau zu benennen, einen Pflanzplan zu entwickeln und dabei die Gegebenheiten der Freifläche hinter dem Wirtschaftshof des Zoos zu berücksichtigen „Hierzu gehörten beispielsweise der Lichteinfall und die Bodenbeschaffenheit“, erklärt Auszubildende Ida Arends (22, zweites Lehrjahr). Oliver Mojecki, zoologischer Leiter, ist mit dem Ergebnis der Projektarbeit sehr zufrieden. „Die Azubis haben die Aufgabe sehr gut gelöst und ein schlüssiges Gesamtkonzept erarbeitet, was wir nun schrittweise umsetzen“.
Von der Aktion werden die Tiere des Zoos profitieren, erläutert Mojecki: „Laub ist ein sehr hochwertiges Futter für unterschiedlichste Tierarten. Auch die Rinde und teils ganze Äste werden gefressen. Besonders hoch im Kurs steht dabei das frische Grün von Obstbäumen – insbesondere bei unseren Bärenstummelaffen“. In einem ersten Schritt werden 55 Apfelbäume, 5 Kirschbäume und 5 Birnenbäume in die Erde einpflanzen. Es folgt das Anlegen von Haselhecken sowie Flächen für Wildkräuter und Rosengewächse. Auch Feldahorn und Hibiskussträucher sollen gepflanzt werden. „Die Blüten vom Hibiskus sind insbesondere für Reptilien eine hochwertige Nahrung. Deswegen haben wir diese Pflanze bewusst berücksichtigt“, erklärt Könnecke.
In Abhängigkeit vom Wachstum der Pflanzen rechnet der Zoo in wenigen Jahren mit dem ersten Grünschnitt auf der neu erschlossenen Fläche. Im Rahmen der Pflegemaßnahmen wird das Laub der Bäume und Sträucher dann in gewissen zeitlichen Abständen immer wieder zurückgeschnitten, um den Tieren das saftige Grün als Nahrung anzubieten. „Das erweitert das bestehende Angebot“, so Biologe Mojecki. Denn auf weiteren – zoointern wie auf gepachteten landwirtschaftlichen Flächen – baut der Zoo seit vielen Jahren Laub und weiters Grünfutter in Eigenregie an. Hier wachsen beispielsweise Kopfweiden, Mais, Luzerne und Gras. Auch Eukalyptus kultiviert der Zoo als Nahrung für die Koalas selbst. Zuletzt entstand mit dem Eukalyptushain auf dem Zoogelände eine Eukalyptusplantage im Kleinformat, die den Zoogästen zusätzlich als Picknickzone dient.