Skip to main content

Zoo Duisburg: Aktivisten gefährden Tierwohl

Während der Vorstellung im Delfinarium am Sonntag, 28. August, haben

sich Personen unerlaubt ins Becken zu den Tieren begeben und damit die

Delfine in Gefahr gebracht. Der Zoo Duisburg hat Anzeigen erstattet.

Vier Aktivisten sind während der Vorstellung der Delfine am Sonntag, 28. August, unerlaubt in das Becken zu den Tieren geklettert. Nur durch das direkte und umsichtige Handeln des Zoo-Teams konnten alle Delfine in den hinteren Bereich der Anlage und somit in Sicherheit geleitet werden. „In erster Linie sind wir sehr froh, dass unsere Delfine nicht zu Schaden gekommen sind. Für derartige Aktionen, bei denen eine mögliche Gefährdung der Gesundheit unserer Tiere billigend in Kauf genommen wird, haben wir keinerlei Verständnis. Das hat nichts mit Tierliebe oder Engagement im Artenschutz zu tun“, so Zoodirektorin Astrid Stewin.

Mit dem Hineinklettern in das Wasserareal des Delfinariums haben die beteiligten Personen die Delfinfamilie gefährdet und sie unkalkulierbaren Risiken ausgesetzt. So können beispielsweise Krankheitserreger, Umweltkeime und ähnliches über die getragenen Neoprenanzüge eingetragen werden, die sich schädlich auf die Gesundheit der Tiere auswirken können.

Mit Eintreffen der umgehend verständigten Polizei stiegen die Aktivisten aus dem vorderen Wasserareal des Delfinariums aus und wurden vom Zoogelände geführt. Der Zoo Duisburg hat gegen die Aktivisten bereits Anzeige wegen Hausfriedensbruch und Tierquälerei erstattet. Die Zoobesucher reagierten auf die unverantwortliche Reaktion der Aktivisten mit Unverständnis.

 

Hintergrund: Die Delfinhaltung

Lebensweise
Im Delfinarium des Zoo Duisburg leben Vertreter der Küstenform des Großen Tümmlers. Diese Art wird aufgrund ihrer von der Natur her vorgegebenen kleinen Gruppengröße und der natürlichen Anpassung an flache Gewässer bevorzugt in den Delfinarien gehalten. Sie lebt in zumeist nur wenige Meter tiefen Küstensäumen sowie in Buchten, Lagunen und Flussmündungen. Anders als die Hochseeform des Großen Tümmlers, die ausschließlich in den tiefen Gewässern der offenen See vorkommt, legt die bei uns gehaltene Küstenform keine größeren Strecken zurück. Vielmehr lebt der Familienverband dieser Unterart in einem überschaubaren Verbreitungsgebiet.

Wohlergehen, Forschung und Artenschutz
Forschungen bestätigen das Wohlergehen der Delfine im Zoo Duisburg und den anderen akkreditierten Delfinarien. Zum Beispiel leben Große Tümmler in modernen Delfinarien länger (Willis, 2019), sind gesünder (Fair et al., 2017) und weniger gestresst (Proie (2013) und Monreal-Pawlowsky et al., 2017) als ihre wilden Artgenossen in der Natur. Sie genießen das Training und schütten Glückshormone während Trainingseinheiten, die bei uns wie in allen anderen modernen Delfinarien dem Prinzip der positiven Bestärkung folgen, aus (Clegg et al. (2018); Ridgway et al., 2014). Mehr als 80 der weltweit renommiertesten Wissenschaftler auf diesem Gebiet unterstützen die Haltung von Meeressäugern in modernen Zoos und Aquarien und betonen die enorme Bedeutung dieser Tiere für wichtige Schutzprojekte und die Wissenschaft. Übrigens: Der Sozialverband im Zoo Duisburg ist auch schon von einer Expertin überprüft und in einem Vergleich mit Delfingruppen in der Wildbahn kam zu Tage, dass sich die Delfine im Zoo Duisburg völlig normal und gesund verhalten.

Versorgung, Ernährung und Training
Wie alle Tiere im Zoo Duisburg, werden die Delfine erstklassig versorgt. Die Tierärztin und Kuratorin des Delfinariums ist Fachtierärztin für Zoo- und Wildtiere. Ein tiermedizinisches Prophylaxe-Training ermöglicht eine frühe Diagnostik und beugt Erkrankungen vor. Im Zoo können die Delfine auch vor schädlichen Schadstoffen bewahrt werden, denen sie in der Natur schutzlos ausgeliefert sind. Die Tiere erhalten nur ausgewähltes, schadstoffarmes Futter bestehend aus verschiedenen Fischarten, welches optimal auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt. Ebenso ist das Training auf ihre Bedürfnisse abgestimmt, so dass es ihnen nicht nur Spaß macht, sondern sie auch physisch und psychisch fit und gesund hält. An diesem Training nehmen die Tiere ausschließlich freiwillig Teil.

Back